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Diepholzer Gans

Diepholzer Gans

Im 19. Jahrhundert wurde die Diepholzer Gans aus den verschiedenen Landschlägen im Raum Diepholz herausgezüchtet. Sie ist sehr robust und anspruchslos, aber mit hervorragender Fleischfülle an den wertvollen Teilstücken Brust und Keule. Die Tiere erreichen jedoch nur mittlere Mastgewichte und können daher mit den heutigen Mastgänsen nicht konkurrieren. In Diepholz kümmert sich der Herdbuchverein der Diepholzer Gans e. V. um den Erhalt der Rasse, die wie das Bunte Bentheimer Schwein und andere alte Rassen zu den gefährdeten Nutztierrassen zählt.

Foto: Bernd Boscolo / pixelio.de

Quelle:

"Zuchtgebiet der Diepholzer Gans ist die ehemalige Grafschaft Diepholz in Niedersachsen, wo sie aus Landgänsen in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts erzüchtet wurden. Wegen der relativ mageren, feuchten Weiden mit einem hohen Anteil an Sauergräsern, die nur schlechte Futtervoraussetzungen boten, waren wichtige Hauptziele der Zucht: Widerstandsfähigkeit und Leichtfuttrigkeit sowie gute Weidegängigkeit. In den Gemeindegründen, die erst 1935 aufgelöst wurden, weideten große Herden, die trotz der schlechten Weiden den ganzen Sommer nicht zugefüttert wurden. Erst im Herbst erfolgte die Mästung mit Hafer- und Gerstenschrot in einfachen offenen Ställen, bevor sie zu Weihnachten verkauft wurden. […] Heute ist die Diepholzer Gans die letzte Wirtschaftsgans, die in einem Herdbuch geführt wird. 1994 gab es noch 18 aktive Herdbuchzüchter mit ca 120 Tieren. Trotz noch einmal gleichvieler Tiere außerhalb des Herdbuches ist der Bestand damit gefährdet und wird in der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen in der Kategorie II (gefährdet) geführt.“

Agnes Sternschulte, Die Haustiere, Westfälisches Freilichtmuseum Detmold. Detmold 1995, Seite 40-41

 

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