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Gröner Hein

Gröner Hein

Dieser Eintopf ist in ganz Norddeutschland beliebt. In Niedersachsen wird er vor allem an der Nordseeküste verzehrt. Er besteht aus Birnen, Bohnen, Speck und Kartoffeln, ist typisch für die niedersächsische Bauernküche. Das Gericht bietet ein besonderes Geschmackserlebnis, denn es verbindet die rauchige Note des Specks mit der Süße der Birne und dem eher bitteren Geschmack der Bohnen.

Foto: Fotolia©Carmen Steiner

Historische Quellen:

„Gröner Hein. Grüner Heinrich wird in Schleswig-Holstein folgendes Gericht genannt: 1 ½ kg zarte Perlbohnen, in Holstein Türkische Erbsen genannt, oder zarte grüne Brechbohnen werden mit 1 ½ kg ungeschälten, sauber gewaschenen, von der Blüte befreiten Bergamottbirnen in kochendes Salzwasser getan und gar gekocht. In einer Pfanne wird in Scheiben geschnittener geräucherter Schinken oder Bauchspeck gebraten und mit Petersilie bestreut, dann auf einer größeren Schüssel angerichtet, Bohnen und Birnen mit einem Schöpflöffel drum herum gelegt. Dazu reicht man Salzkartoffeln, reichlich mit gehackter Petersilie bestreut.“

Hans W. Fischer, Das Leibgericht. Die Lieblingsspeisen der Deutschen, ihre Gaumengelüste, Magenfreuden und Schmankerln mit Kochanweisungen, Bräuchen und Gewohnheiten. Hoffmann und Campe Hamburg 1955, Seite 166 (SUB HH A 1955/P209)

„Türkische Erbsen, Birnen und Magerspeck. 

300 g Magerspeck60 Pf
1 ½ l Wasser  -
1 Theelöffel Salz-
2 Pfund Türkische Erbsen oder Brechbohnen20 Pf
1 Pfund Birnen12 Pf
1 ½ Pfund Kartoffeln6 Pf
1 Eßlöffel gehackte Petersilie 1 Pf
99 Pf

Der Magerspeck wird gewaschen und mit kaltem Wasser aufgestellt. Wenn er ¼ Stunde kochet, gibt man die gewaschenen, abgezogenen, in Stücke gebrochenen Erbsen dazu, ebenso die gewaschenen, von Blüte und Stiel befreiten Birnen und Salz. ½ Stunde vor dem Essen tut man die geschälten, in Stücke geschnittenen Kartoffeln dazu, bindet, wenn nötig, die Brühe mit Mehl und tut die Petersilie dazu. Bereitungszeit 2 Stunden.“

S. Günther, Kochbuch der staatlichen Haushaltungschulen. Zweite Auflage Hamburg o.J. [um 1910], Seite 39-40 (DLM Meldorf o.S.)

 

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